Bitcoin Mining als lukrative Einnahmequelle

Bitcoin Mining, also das Schürfen von Bitcoin, ist eine Möglichkeit, um als Privatperson Geld mit Kryptowährungen zu verdienen. Beim Bitcoin Mining werden mit Hilfe von spezialisierter Hardware mathematische Rätsel gelöst, um neue Blöcke der Blockchain zu erzeugen und Transaktionen zu verifizieren. Als Belohnung erhalten die Miner neue Bitcoins.

Voraussetzungen für profitables Bitcoin Mining

Für erfolgreiches und profitables Bitcoin Mining sind einige Dinge zu beachten:

  • Mining Hardware – Spezielle Hardware wie ASIC Miner oder GPUs werden benötigt, um die rechenintensiven Aufgaben des Bitcoin Minings zu bewältigen. Je leistungsfähiger die Hardware, desto effizienter kann geschürft werden. Es gibt spezialisierte Unternehmen, die leistungsstarke ASIC Miner für das Bitcoin Mining entwickeln und vertreiben. Die Anschaffungskosten für diese Mining Hardware sind allerdings recht hoch. Die Entwicklung geht zum Einsatz von ASIC Chips mit immer kleineren Strukturbreiten, was die Hashrate der Miner erhöht.
  • Stromkosten – Der Betrieb der Mining Hardware verursacht hohe Stromkosten. Der Zugang zu günstigem Strom ist daher essenziell, um rentabel schürfen zu können. Oftmals werden Mining Farmen in der Nähe von Wasserkraftwerken angesiedelt, um von den niedrigen Strompreisen dort zu profitieren. Auch der Bezug von Industriestrom kann die Stromkosten senken.
  • Mining Pools – Um regelmäßig Block Rewards zu erhalten, ist die Teilnahme an einem Mining Pool ratsam. In einem Pool schließen sich viele Miner zusammen, um ihre Hashrate zu bündeln. Dadurch können auch Poolmitglieder mit wenig Rechenpower regelmäßig einen Anteil der Block Rewards erhalten. Ohne Pool wäre für Einzelminer das Risiko sehr groß, dass die zwischen den gefundenen Blöcken liegende Zeit so lang ist, dass sich das Mining nicht lohnt.
  • Kühlung – Mining Hardware produziert große Mengen an Abwärme. Eine effektive Kühlung ist notwendig, um Schäden oder Ausfälle an den Mining Rigs zu verhindern. Am einfachsten ist eine Luftkühlung, für größere Mining Farmen kommen aber auch Flüssigkeitskühlungen zum Einsatz. Die Kühlung kann einen großen Anteil der Betriebskosten ausmachen.
  • Wartung – Regelmäßige Wartung und Kontrolle der Mining Ausrüstung ist erforderlich, um Ausfälle zu verhindern. Defekte Mining Rigs müssen schnell erkannt und repariert oder ausgetauscht werden, um die Gesamt-Hashrate aufrecht zu erhalten. Auch Software-Updates und Konfigurationsanpassungen gehören zur Wartung dazu.

Eigene Bitcoin Mining Farm aufbauen

Wer ernsthaft in das Bitcoin Mining einsteigen möchte, kommt um den Aufbau einer eigenen Mining Farm meist nicht herum. Beim Aufbau einer solchen Mining Operation sind einige Punkte zu beachten:

  • Standort – Ein kostengünstiger Standort mit niedrigen Strompreisen ist ideal, wie zum Beispiel in der Nähe von Wasserkraftwerken. Auch das Klima in der Region spielt eine Rolle, da für die Kühlung der Hardware kühle Temperaturen vorteilhaft sind. Nicht zuletzt benötigt man auch ausreichend Platz für den Aufbau der Mining Farm. Bei der Standortwahl kann es sich lohnen, auch die Nähe zu Krypto-Unternehmen wie beispielsweise Bitcoineer zu berücksichtigen, um Synergien in der IT-Infrastruktur zu schaffen.
  • Stromversorgung – Für den Betrieb hunderter oder tausender Mining Rigs ist eine leistungsstarke Stromversorgung essenziell. Am besten ist ein direkter Anschluss an ein Umspannwerk oder eigenes Trafohaus. Die Stromzufuhr sollte redundant ausgelegt sein, um Ausfälle zu vermeiden.
  • Netzwerkanbindung – Die Mining Farm benötigt einen schnellen Netzwerkanschluss mit hoher Bandbreite, um mit dem Mining Pool und der Blockchain verbunden zu sein. Ideal ist ein eigenes Glasfaseranschluss mit mindestens einem Gigabit pro Sekunde.
  • Fläche – Je nach Anzahl der Mining Rigs werden große Flächen benötigt, auf denen die Hardware untergebracht werden kann. Meist kommen einfache Hallensysteme zum Einsatz. Die Fläche muss neben den Mining Rigs auch die Netzwerkinfrastruktur sowie Lagermöglichkeiten umfassen.
  • Kühlung – Eine effiziente Kühlung ist ein entscheidender Faktor, um die viele Abwärme der Mining Hardware abzuführen. Industrielle Klimaanlagen oder Luftgebläse kommen zum Einsatz. Ideal ist es, die warme Abluft im Winter zur Beheizung von angeschlossenen Gebäuden zu nutzen.
  • Monitoring – Um den reibungslosen Betrieb der Mining Farm sicherzustellen, ist eine lückenlose Überwachung aller Systeme notwendig. Automatische Monitoring- und Alarmierungsysteme übernehmen diese Aufgabe.
  • Personal – Trotz Automatisierung ist Personal erforderlich, das die Mining Farm betreut und wartet. Elektriker, Kühltechniker und IT-Fachkräfte sind die wichtigsten Mitarbeiter in einer Mining Farm.

Die Anschaffung leistungsfähiger ASIC Miner macht den Löwenanteil der Investitionskosten aus. Je nach verfügbarem Budget kommen entweder neue, leistungsstarke Miner oder gebrauchte Mining Rigs in Frage. Oftmals werden die Investitionen über Kredite finanziert, die dann aus den Mining-Erträgen getilgt werden.

Für den Betrieb der Mining Farm fallen fortlaufend Stromkosten, Mietkosten, Personalkosten für die Wartung und weitere Ausgaben an. Diese Kosten müssen bei der Kalkulation berücksichtigt werden. Die Abschreibung der Investitionskosten erfolgt über die erwartete Nutzungsdauer der Mining Hardware.

Mining Pools: Vorteile und Risiken

Das Mining in einem Pool bringt einige Vorteile mit sich:

  • Regelmäßigere Block Rewards – Auch für kleinere Miner oder solche mit weniger Hashrate erhöht sich die Chance, regelmäßig einen Teil der Block Belohnung zu erhalten. In einem großen Pool können die schwankenden Erträge besser abgefangen werden.
  • Niedrigere Schwankungen – Durch die gemeinsame Hashrate im Pool ist man weniger starken Schwankungen in den Erträgen unterworfen, da die Poolmitglieder gemeinsam auf das Finden der Blöcke hinarbeiten.
  • Einfache Administration – Im Pool erhält man normalerweise tägliche oder wöchentliche Auszahlungen der anteiligen Mining-Erträge. Die eigene Bitcoin Wallet muss nicht immer verfügbar sein.
  • Höhere Sicherheit – Große Pools investieren aufgrund ihrer hohen Hashrate und Einnahmen mehr in die Sicherheit gegen Hackerangriffe.

Allerdings gibt es auch Nachteile und Risiken beim Mining Pool:

  • Pool-Gebühren – Der Pool-Betreiber behält einen Teil der Mining-Erträge als Gebühr ein. Die Höhe dieser „Fee“ variiert und kann die Profitabilität schmälern.
  • Gefahr des Betrugs – Es gibt immer wieder Fälle, in denen Pool-Betreiber mit den eingenommenen Geldern verschwinden oder den Pool schließen. Eine Streuung auf mehrere Pools senkt dieses Risiko.
  • Abhängigkeit – Ist man in einem Pool, hängt der Erfolg maßgeblich von der Zuverlässigkeit des Pools ab. Technische Probleme können zu langen Ausfallzeiten führen.
  • 51%-Angriffe – Theoretisch könnte ein Pool mit über 50% der globalen Hashrate die Blockchain manipulieren, wenn er dies koordiniert.

Es ist ratsam, Erfahrungsberichte über Mining Pools gründlich zu prüfen, bevor man sich für einen Pool entscheidet. Zur Streuung des Risikos kann auch in mehreren Pools gleichzeitig gemined werden.

Profitabilität von Bitcoin Mining Operations

Ob sich Bitcoin Mining langfristig lohnt, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Hardwarekosten – Die Anschaffungskosten für ASIC Miner sind hoch, aber sinken mit zunehmendem Alter und Nutzung der Hardware. Dafür steigt das Risiko von Defekten und der Wertverlust.
  • Strompreise – Höhere Strompreise wirken sich negativ auf die Profitabilität aus, günstige Industriestrompreise verbessern sie.
  • Hashrate – Mit der steigenden globalen Hashrate erhöht sich auch der Schwierigkeitsgrad, sodass trotz effizienterer Miner die Gewinnmarge sinken kann.
  • Bitcoin Preis – Steigt der Bitcoin Preis, steigt auch der Wert der Mining-Belohnungen. Bei einem niedrigen Bitcoin Preis droht dagegen Unrentabilität.
  • Mining Schwierigkeit – Die Schwierigkeit wird alle 2016 Blöcke automatisch angepasst und beeinflusst die Mining-Erträge.
  • Kühlung – Effiziente Kühlung senkt den Stromverbrauch zum Betrieb der Mining Farm. Höhere Kühlkosten schmälern den Gewinn.
  • Poolgebühren – Zu hohe Gebühren der Mining Pools wirken sich negativ auf die Profitabilität aus.
  • Wartung & Reparaturen – Regelmäßige Wartung und Reparaturen an der Mining Hardware verursachen Kosten.

Mit einem Mining Rechner lassen sich basierend auf den genannten Faktoren grobe Prognosen und Kalkulationen erstellen. Aufgrund der Volatilität dieser Einflussfaktoren sind aber keine verlässlichen detaillierten Vorhersagen für die Profitabilität möglich.

Regelmäßige Neubewertungen der Kosten und potenziellen Erträge sind unerlässlich. Sollte das Bitcoin Mining nicht mehr rentabel sein, ist ein Verkauf der Mining Hardware zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt zu empfehlen.

Hilfreiche Tools für die Planung sind:

  • Mining Rechner für Prognosen
  • Bitcoin Mining Pools Vergleich
  • Stromkostenrechner für Mining
  • Mining Hardware Vergleichsrechner
  • Bitcoin Prognosen & Kurscharts

Tipps für den praktischen Einstieg

Für Einsteiger, die erste Erfahrungen mit dem Bitcoin Mining sammeln möchten, gibt es einige Möglichkeiten, ohne allzu hohes Risiko einzusteigen:

  • Kleine Mining Hardware für Zuhause kaufen und ausprobieren
  • Dem Mining Pool eines Bekannten beitreten
  • Cloud Mining nutzen um Mining zu „mieten“
  • Als Investor in Mining Aktien oder Mining ETFs investieren
  • Anhand von Mining Rechnern und Charts das Prozedere erlernen
  • Sich in Mining Communities und Foren Erfahrungsberichte ansehen
  • Den Markt beobachten und auf günstige Einstiegsmöglichkeiten warten

Wer dann immer noch interessiert ist und die nötigen Investitionsmittel besitzt, kann den Schritt zum eigenen Mining wagen. Anfangs klein anfangen und Erfahrungen sammeln ist ratsam, bevor man eine große Mining Farm aufbaut.

In jedem Fall sollten ausführliche Kalkulationen und ein Businessplan erstellt werden, um die Profitabilität bestmöglich einschätzen zu können. Auch rechtliche Fragen wie Steuern, Genehmigungen und Elektrizitätsbezug sollte man vor dem Einstieg klären.

Fazit

Bitcoin Mining mit einer eigenen Mining Farm kann sich als lukrative Einnahmequelle erweisen. Allerdings erfordert es relativ hohe Investitionen sowie fundiertes Wissen über die Funktionsweise von Bitcoin und des Minings. Aufgrund der Volatilität der verschiedenen Einflussfaktoren ist eine verlässliche Prognose der Profitabilität kaum möglich. Regelmäßige Überprüfungen der Kosten und Einnahmen sind unabdingbar. Letztlich handelt es sich um eine risikobehaftete Investition in eine sehr schwankungsanfällige Anlageklasse.

Für Einsteiger bieten sich risikoärmere Alternativen wie Cloud Mining, das Poolmining mit kleiner Hardware oder Bitcoin Mining Aktien an. Wer größer einsteigen will, muss sehr genau kalkulieren und das Bitcoin Mining wie ein professionelles Business betreiben. Die Schaffung eines Nebenerwerbs oder passiven Einkommens durch Bitcoin Mining ist möglich, erfordert aber dediziertes Fachwissen sowie engageiertes Monitoring und Management des Mining Betriebs.